PASSION

So lange ich zurückdenken kann, hatte ich immer besondere Beziehungen zu Katzen. Im Kindesalter waren es die unzähligen Bauernhofkatzen während der Ferien, später Katzen, die in Reitställen zu Hause waren, Urlaubskatzen im sonnigen Süden und Hauskatzen bei Freunden. Mein erstes eigenes kleines Kätzchen habe ich damals als 10-jährige an einer Mülltonne gefunden – weggeworfen aber am Leben! Sie war der Grundstein für diese Passion.

Eigentlich war es am Anfang ausschließlich die Faszination Katze im Allgemeinen, die meinen Mann und mich im Jahre 1996 ausgiebig und intensiv mit Rassekatzen und Abys im Speziellen beschäftigen ließ. Im Spätsommer 1997 war es dann soweit: zuerst adoptierten wir einen kleinen, rot getigerten Hauskater aus dem Tierheim, den wir Zeus tauften und als Spielgefährte zog kurz danach unser erster Abessinierkater Apollo von der Linderhöhe bei uns ein. Im Frühjahr 1998 machte dann die sorrelfarbene junge Abydame, Sahara (Jamie-Lee of Wonderlove), aus dem Herrenduo das Trio komplett. Eigentlich wäre die Geschichte hier nun schon zu Ende.

Aber alles kommt immer ganz anders! Bis dahin hatten wir keinerlei Gedanken an Katzenshows oder Zucht verschwendet, sollten die drei doch lediglich unser Leben mit ihrem Charme bereichern.
Auf Wunsch von Apollo´s Züchter besuchten wir 1998 mit Apollo erstmals eine Katzenshow, bei der gleichzeitig auch eine Aby- und Somali-Sondershow stattfand. Dadurch waren eine Vielzahl an verschiedenen Abys zu bestaunen, große, kleine, junge, alte, ganz alte, verschiedene Farben und Typen. In den folgenden zwei Jahren erreichte Apollo den höchsten Titel des FIFe-Verbandes „Europa-Champion“ und viele zusätzliche Prämierungen.

In dieser Zeit lernten wir viele nette und interessante Menschen als auch Aby-Züchter auf in- und ausländischen Ausstellungen kennen. Weiterhin waren Shows immer eine gute Gelegenheit sich mit den Richterbewertungen, der Rasse, den Farben, der Entwicklung und der Vorfahren zu beschäftigen, sowie den langjährigen erfahrenen Aby-Züchtern beim Fachsimpeln zuzuhören. Durchaus auch verschiedene Meinungen zu verschiedenen Zuchtthemen und Bewertungsdetails.

Entsprechende Fachliteratur zu Rassestandard, Genetik, Vererbung, Zucht, Gesundheit ergänzten das bis dahin erlebte. Ab sofort wurden auch Stammbäume archiviert, studiert und das Internet durchforstet. Langjährige, kompetente und erfahrene Züchter wurden befragt über “Vergangenes”. Auch über genetische Erbkrankheiten gab und gibt es nach wie vor viel zu lernen und zu bewerten. Bis dahin hatten wir noch nicht den Mut aufbringen können, uns für einen eigenen Zuchtbeginn zu entschließen.